Freitag, 27. März 2015

frnz kfk gbs f








„Es war sehr früh am Morgen, die Straßen rein und leer, ich ging zum Bahnhof. Als ich eine Turmuhr mit meiner Uhr verglich, sah ich daß schon viel später war als ich geglaubt hatte, ich mußte mich sehr beeilen, der Schrecken über diese Entdeckung ließ mich im Weg unsicher werden, ich kannte mich in dieser Stadt noch nicht sehr gut aus, glücklicherweise war ein Schutzmann in der Nähe, ich lief zu ihm und fragte ihn atemlos nach dem Weg. Er lächelte und sagte: ‚Von mir willst Du den Weg erfahren?‘ ‚Ja‘ sagte ich ‚da ich ihn selbst nicht finden kann‘ ‚Gibs auf, gibs auf‘ sagte er und wandte sich mit einem großen Schwunge ab, so wie Leute, die mit ihrem Lachen allein sein wollen.“

Freitag, 13. März 2015

diealleinigmöglicheinzigstemusterlösung

Über die äußere Erscheinung der Hauptfigur erfährt der Leser im ersten Kapitel des Romans recht wenig. Man kann sich Esther als eine junge Frau vorstellen, die "angeblich [...] gerade die schönste Zeit [ihres] Lebens" verbringt (S.8, Z.8).

Aufgewachsen ist sie in der  kleinstädtischen Provinz im mittleren Westen der USA (vgl.  S. 8, Z. 15f). 

Sie ist wohl eine hoch aufgeschossene 19-jährige Frau ("Lackschuhe[...] Größe 39", S8, 18), die viel Wert auf ihr Äußeres legt, dies aber auch kritisch hinterfragt: " Und als in der Zeitschrift [...] mein Bild erschien, [...] da glaubten offenbar alle, ich erlebte gerade eine tolle Zeit" (S.8, Z. 19ff).


Mit der Bemerkung: "Wir waren zu zwölft in dem Hotel" (S.9, 3) wird klar, dass sie sich durchaus für etwas Besonderes hält. Plath verwendet hier bewusst


die biblische Zahl 12, die das Auserwähltsein wie bei den Jüngern Jesu widerspiegelt.

die metaphorisch aufgeladene Zahl 12.


Etwas überraschen mag ihr Interesse an tagespolitischen Ereignissen - eine sicher eher ungewöhnliche Eigenschaft für eine junge Frau in den 1950er in den USA. So verfolgt sie engagiert den Prozess und die Hinrichtung der Rosenbergs, ein Paar, das der Spionage verdächtigt worden ist (vgl. S. 7-12 ). 

Freitag, 27. Februar 2015

Birdman!

trailer:  https://www.youtube.com/watch?v=u021aAWmsbY





Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Alejandro González Iñárritu das Superheldenkino mit der Filmkunst versöhnt? Sein „Birdman“ eröffnet das Filmfestival von Venedig.
27.08.2014, von DIETMAR DATH,
Filme sind wie Frösche: Eine reglose Fliege nehmen sie nicht wahr, aber wenn sie sich bewegt, wird sie gefressen. Je beschädigter die Bewegung, desto unvermeidlicher das Schicksal der Beute – ein lahmes Flügelchen, schon ist man fällig. Michael Keaton spielt die Fliege in Alejandro González Iñárritus Drama „Birdman“ – einen Filmstar mit Karriereknick und Charakterknacks, der in den Neunzigern im Kino einen Superhelden verkörpert hat, dessen Name dem Film den Titel leiht. Die Fliege hält sich für einen Vogel. Der Film, der ihren Absturz begleitet, ist eine Tragödie, die uns zunächst vormacht, sie hielte sich für eine Komödie, um uns am Ende damit zu beeindrucken, dass sie sich in genau dem Moment als tragisch erkennt, in dem sie am allerlustigsten wird.
Keatons Figur kommt aus dem Kommerz und will in die Kunst. Iñárritus „Birdman“ ist Kunstkino, das mit dem Kommerzkino redet, um herauszufinden, wie verwandt die beiden sind – kein schlechter Auftakt für ein Festival, das den Zustand des Weltkinos abbilden will und dabei auch in Zwielichtwinkel leuchten möchte, ohne den Leuten die Stars vorzuenthalten, die vor den Handykameras noch unwahrer aussehen als auf der Leinwand, damit die Menge weiß: Sie sind es wirklich.
Neue Denkweisen
Der arme Mister Thomson, dem Keaton in „Birdman“ glaubhaft sein Antlitz leiht, hat sich in den Kopf gesetzt, ein Broadway-Stück auf der Grundlage einer selbst adaptierten Raymond-Carver-Vorlage zu inszenieren. Als Bearbeitungsautor, Darsteller und Regisseur in einem umgibt er sich mit unterschiedlichsten Begabungen: Zach Galifianakis, seine rechte Hand, ist ein fusseliges, aber engagiertes Butterbällchen, Edward Norton ein Method-Acting-Widerling (Betrunkene spielt er nur betrunken, Notzucht begeht er auf der Bühne nur mit echter Erektion), Andrea Riseborough übersetzt die jenseitige Zwitschermeise von Sängerinnen wie Kate Bush oder Björk ins Mimische, Naomi Watts verfolgt Keaton mit der Anhänglichkeit einer Ziehtochter, und Emma Stone ist sein leibliches Kind, das alles von ihm weiß und nichts von ihm wissen will – genau wie seine Exfrau, Amy Ryan, die ihm ins kinnlose Gesicht mit den treuen Wasseraugen sagt, was sein Problem ist: Er begreift den Unterschied zwischen Geliebtwerden und Bewundertwerden einfach nicht.
So zieht er alles, was ihn umgibt, in seine Läuterungskatastrophe. Bald fragt sich sogar Naomi Watts, was Keaton sich fragen müsste: Wieso habe ich keine Selbstachtung? Andrea Riseborough antwortet: „You’re an actress, honey.“ Das tiefste Geheimnis von „Birdman“ – dessen vollständiger Titel, mit irritierender Einklammerung, lautet: „Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance)“ – liegt darin, dass dieser Film eben nicht denkt wie die Theaterkritikerin, die dem implodierenden Mister Thomson die Tugend der Ahnungslosigkeit bescheinigt und das Hollywood-Blockbusterwesen als „Cartoons and Pornography“ schmäht.
Iñárritu analysiert Klischees und sich selbst
Iñárritu hätte es sich leicht machen können und das Superheldengenre als Metapher für alles aufs Korn nehmen, was aus dem heutigen Massenbewusstsein schief in die schönen Bilder hängt, die Leute wie er uns zeigen wollen. Aber „Birdman“ ist keine Persiflage, sondern selbst ernsthaft angelegt wie ein Superheldenepos: Leute, die zum Team zusammenwachsen müssen, verdreschen einander erst wie Thor und Iron Man, Schurken sind – wie Loki oder Thanos – intelligenter als der Held und so weiter: Alles wie im Comic-Kino.
Dass der Film kurz vor Schluss auch visuell ins Idiom der Marvel- und DC-Party hinüberlinst, wäre gar nicht nötig gewesen. Man kapiert auch so, worum es geht: Keatons Selbstanalyse qua Rollenspiel an der Grenze zur Psychose (Birdman redet mit ihm und klingt wie Batman, den Keaton einst spielte) ist nicht nur der Inhalt von „Birdman“, sondern auch die Form, in der Iñárritu sich als Künstler ebenfalls selbst analysiert – genauer: die Vorzüge und Mängel seiner Autorenästhetik, von der man schon früher hätte merken können, wie nah sie an den formelhaftesten, klischeestarrsten, manipulativsten Hollywoodkinosprachwerkzeugen entlang gebaut ist. Wenn Kinder in Gefahr gebracht werden müssen, damit wir den Ernst der Lage erkennen, wenn Einsamkeit durch pfeifende Winde symbolisiert wird, wenn Taubstumme für Besinnung im Lärm stehen, sind wir dann bei Spielberg oder bei Iñárritu?
Ein bewundernswerter Film
Das Auf-emotionale-Knöpfe-Drücken und Nach-Rezept-Kochen wirft die anspruchsvollere Kritik Spielberg gern vor und übersieht dasselbe gnädig bei Iñárritu. Dabei ist der Unterschied zwischen dem Gelungenen und dem Missratenen nicht über die Entscheidung bestimmt, ob man solche Mittel wählt oder vermeidet, sondern ob sie wirkungssicher oder aufdringlich gebraucht werden. Bei Spielberg gibt es ebenso beides wie bei Iñárritu: Was in „Biutiful“ Kraft und Masse hatte, war in „Babel“ schwerfälliger Kitsch.
An „Birdman“ gibt es wenig zu mäkeln – Gustav Mahler als Pathosschaumbad wäre nicht nötig gewesen, und dass das Bild verschwimmt und kippt, wenn der Held sich besäuft, ist schwach. Aber das Ganze, in dem dies kaum stört, ist grandios. Zwei Drittel des Films, der furios gestreckte Anfang samt Mittelbau, wirken schnittfrei, wie in Erz gegossen, die Kamera hält die perfekte, respektvollste Nähe zu den Figuren, der Schlagzeugsoundtrack von Antonio Sanchez ist unberechenbar. Großartig. Kann man „Birdman“ lieben? Das wird man wissen, wenn der Film ein paar Jahre alt ist und die Auseinandersetzungen ums Kino, die er spiegelt, anderen gewichen sein werden. Aber bewundern muss man ihn schon jetzt.


Cinecitta

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Die Kneipe öffnet täglich eine halbe Stunde vor der ersten Vorstellung.

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Sonntag, 11. Januar 2015

Formulierungsvorschlag

In ihrer Rede blicken die Jahrgangssprecher Helga Hegel und Cornelius Kant, 2011 Abiturienten des Schillergymnasiums in Schillingsfürst, zurück auf zwei ereignisreiche Jahre als Oberstufenschüler. Dabei thematisieren sie den Lernstress, die kleinen Fluchten und Ablenkungen davon, aber auch die Perspektiven, die sich nach Schulende ergeben.

Geprägt und strukturiert  wird die Rede von Sinnsprüchen, die die sich wandelnde Gefühlslage der jungen Menschen in den vergangenen zwei Jahren beschreibt. „Chillen ist die Kunst sich beim Nichtstun nicht zu langweilen“ (Z. 26) und „Prokrastination, baby!“ (Z. 46) beschreiben die Ausweich- und Ablenkungsmechanismen der Schüler, die neben der Schule das Leben genießen möchten.

„Abi – mach es fertig bevor es dich fertigmacht!“ personifiziert den Abschluss und spitzt ihn parenthetisch als eine Bedrohung zu, die übermächtig und allgegenwärtig erscheint.

Deshalb klingt  das „Ich wohne später am weißen Strand mit Palmen“ (Z. 60) wie ein Mantra, das für die Zukunft Erfüllung verheißt, aber die Skepsis und Sorge darüber kaum verdecken kann.
So gipfeln diese Lebensmottos im Zitat der Liedzeile von Pink Floyd (Z. 73): „We don’t need no education“. Es wird also klar dokumentiert, dass die Zeit der Abnabelung von Schule und Elternhaus – endlich – gekommen ist. Und dass genau dieser Jahrgang sich Abitur und rosige Zukunft verdient hat, mündet im Ausruf der Schlussformel (Z. 83): „Ihr seid großartig!“.

Die Autoren verwenden zudem sehr häufig Aufzählungen, um die unausgeglichene Seelenwelten der jungen Menschen zu beschreiben. „Aufregend, [...] nie langweilig“ (Z. 14f) beschreiben die schwankende Gefühlslage. Der Lebensrhythmus war weiter bestimmt von „lernen, schlafen, Kaffee trinken, ein wenig feiern und natürlich facebook“ (Z. 23f) einerseits, dann wieder von „58 Funktionsuntersuchungen, 8 Lektüren, 6 Musikstücke und das Periodensystem“ (Z. 33f); dabei wirken die Zahlen wie ein- bedrohlicher - Countdown hin zur großen Abschlussprüfung.

Manchmal werden die Aufzählungen mi Anaphern kombiniert...

Freitag, 9. Januar 2015

Je suis...

...hebdo!

Charlie Hebdo [ʃaʁli ɛb'do] ist eine französische Satirezeitschrift. Sie wurde zunächst von 1970 bis 1981 publiziert und erscheint seit 1992 wieder mit einer wöchentlichen Druckauflage von rund 140.000 Exemplaren in Paris. Der Name „Charlie“ stammt von der Comicfigur Charlie Brown von den „Peanuts“ und verweist auf die Ursprünge der Zeitschrift im Bereich der Comic-Magazine, „Hebdo“ ist die im Französischen geläufige Abkürzung für «hebdomadaire» (Wochenzeitschrift, Wochenblatt).[1]
Charlie Hebdo wird in Übereinstimmung mit ihrem Selbstverständnis[2] dem politisch linken Spektrum zugeordnet.[3] Eine anfänglich linksradikale Orientierung wurde aufgegeben und man bewegte sich bei vielen Themen in die politische Mitte. Der das Profil prägende scharfe Antiklerikalismus wurde beibehalten.[4]
Bei einem Terroranschlag auf das Redaktionsbüro von Charlie Hebdo am 7. Januar 2015 wurde fast das gesamte Redaktionsteam[5] der Zeitschrift getötet. Der Fortbestand der Zeitschrift ist ungewiss.[6]