Sonntag, 11. Januar 2015

Formulierungsvorschlag

In ihrer Rede blicken die Jahrgangssprecher Helga Hegel und Cornelius Kant, 2011 Abiturienten des Schillergymnasiums in Schillingsfürst, zurück auf zwei ereignisreiche Jahre als Oberstufenschüler. Dabei thematisieren sie den Lernstress, die kleinen Fluchten und Ablenkungen davon, aber auch die Perspektiven, die sich nach Schulende ergeben.

Geprägt und strukturiert  wird die Rede von Sinnsprüchen, die die sich wandelnde Gefühlslage der jungen Menschen in den vergangenen zwei Jahren beschreibt. „Chillen ist die Kunst sich beim Nichtstun nicht zu langweilen“ (Z. 26) und „Prokrastination, baby!“ (Z. 46) beschreiben die Ausweich- und Ablenkungsmechanismen der Schüler, die neben der Schule das Leben genießen möchten.

„Abi – mach es fertig bevor es dich fertigmacht!“ personifiziert den Abschluss und spitzt ihn parenthetisch als eine Bedrohung zu, die übermächtig und allgegenwärtig erscheint.

Deshalb klingt  das „Ich wohne später am weißen Strand mit Palmen“ (Z. 60) wie ein Mantra, das für die Zukunft Erfüllung verheißt, aber die Skepsis und Sorge darüber kaum verdecken kann.
So gipfeln diese Lebensmottos im Zitat der Liedzeile von Pink Floyd (Z. 73): „We don’t need no education“. Es wird also klar dokumentiert, dass die Zeit der Abnabelung von Schule und Elternhaus – endlich – gekommen ist. Und dass genau dieser Jahrgang sich Abitur und rosige Zukunft verdient hat, mündet im Ausruf der Schlussformel (Z. 83): „Ihr seid großartig!“.

Die Autoren verwenden zudem sehr häufig Aufzählungen, um die unausgeglichene Seelenwelten der jungen Menschen zu beschreiben. „Aufregend, [...] nie langweilig“ (Z. 14f) beschreiben die schwankende Gefühlslage. Der Lebensrhythmus war weiter bestimmt von „lernen, schlafen, Kaffee trinken, ein wenig feiern und natürlich facebook“ (Z. 23f) einerseits, dann wieder von „58 Funktionsuntersuchungen, 8 Lektüren, 6 Musikstücke und das Periodensystem“ (Z. 33f); dabei wirken die Zahlen wie ein- bedrohlicher - Countdown hin zur großen Abschlussprüfung.

Manchmal werden die Aufzählungen mi Anaphern kombiniert...

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